1.Herren gewinnen Spitzenspiel in Herwigsdorf

Der hiesige Spielbericht wird von allen bisherigen abweichen und man möge mir verzeihen, dass es weniger objektiv und eher einem Gefühls-und Reisetagebucherlebnis gleicht.

Im zweiten Spiel der Rückrunde hieß es Erster (Herwigsdorf) gegen Zweiter(TTF),

ein mit Sicherheit wegweisendes Spiel. Ein Hinspiel gegen den Gastgeber Herwigsdorf gab es nicht, dass Unwort des Jahres 2021 und 2022„Corona“, oder besser ausgedrückt die Krankheit an sich machte der Mannschaft zum fälligen Spielantritt einen Strich durch die Rechnung. Die fehlende Bereitschaft einer Spielverlegung war lange Zeit vakant, aber nachdem uns klar wurde, dass es keine Sympathieentscheidung sondern eine Generalklausel war, wurde es von uns akzeptiert. Aber es folgte auch ein zweiter Bumerang, Herwigsdorf verzichtete im Rückspiel nicht auf das Heimrecht und so war die Reise der 1.Herren gebucht.

Am Donnerstagabend traf ich mich eher zufällig mit Basti (Sebastian Kirste) noch zu einem gemeinsamen Training (!) in Polen und haben neben dem Training auch die Zeit genutzt, über einige Dinge zu sprechen. Am Ende des Tages hatten wir beim Abendessen noch einen Abschlussgag parat, wir liebäugelten mit einem Finalmatch zum Ende des Punktspiels in Form des Abschlussdoppels, Sieg oder Niederlage waren die einzigen Optionen…wir hätten es lieber lassen sollen. Den Abend habe ich aber genossen Basti!!

Am Freitag wurde es vor dem Trainingsbeginn der 1.Herren ein wenig ruhiger in der Runde, als die Nachricht einherging, „Stivi“ Jung fehlt gesundheitsbedingt; ein Wirkungstreffer der unangenehmen Art- alles Gute Steven und werde schnell wieder gesund!! Adrian, der eigentlich für das Spiel anstelle Luis geplant war, fehlte auch noch wegen einer Prellung und so waren alle Hoffnungen auf Dauerbrenner Niklas gesetzt. Zum Glück kann er nicht nein sagen… Mega! Da auch Luis gefehlt hätte, war Oliver gesetzt, aber er hätte Zeitdruck gehabt, keine gute Voraussetzung für ein so wichtiges Spiel. Aber Luis Eltern machten den Wettkampf am Ende möglich- ein Schlüsselmoment wie es sich am Ende herausstellte- Danke!!

Gut gelaunt machten wir uns alle auf den Weg nach Herwigsdorf, aber mit Betreten der Halle hatte ich das Gefühl, dass die Leichtigkeit abhandengekommen war, das erste Mal in dieser Saison. Als wir dann noch zu Beginn wie auch in Görlitz einem Rückstand in den Doppelspielen „nachliefen“, war tatsächlich eine erste große Nervosität bei mir spürbar. Beyer/Roth unterlagen klar dem Spitzendoppel Kirste/ Donath und dann erwischte es zum ersten Mal in dieser Saison auch Marschall/Stengel, 1:3 gegen Linke/Silbermann. Den Anschluss stellten dann Zilinsky /Zach mit einem 3:1 gegen Morgenstern/Walter her, zum Glück….

Die erste Einzelrunde war der Beginn einer Achterbahnfahrt beider Mannschaften. J.Beyer konnte sich gegen S.Kirste durchsetzen und Käptn T. Marschall war auf dem gleichen Weg gegen M.Donath. Im fünften und entscheidenden Satz führte Thomas bereits 5:0, ehe der Schiedsrichter, sicherlich unabsichtlich, für eine ungewollte Unterbrechung sorgte. Es dauerte lange bis er es verstand, dass die Führung auf der Anzeigentafel mit dem Wechsel am Tisch auch wechseln musste. So war der Fokus von Thomas gebrochen und M.Donath schaffte es tatsächlich noch, mit 12:10 zu gewinnen, ein irres Spiel. Weder der Gastgeber, noch wir schafften es folgend einen größeren Vorteil zu erspielen. M.Silbermann-Stengel 0:3; M.Linke-Zille 3:2, I.Morgenstern-Niklas 3:1 und S.Walter-Luis 0:3.

Die zweite Einzelrunde folgte mit einem 4:5 Rückstand und ersetzte adäquat die erste Runde. J.Beyer konnte den gut aufgelegten M.Donath mit 3:1 bezwingen und im letzten Vergleich des oberen Paarkreuzes sah es so aus, dass auch T.Marschall gegen Basti Kirste auf der Erfolgsspur ist. Mit 2:1 führte Thomas, verlor aber schlussendlich mit 2:3, Schade! Ein harmlos agierender Stengel gegen M.Linke folgte, aber es folgte auch die Strafe auf dem sprichwörtlichen Fuß, 1:3 Niederlage und der Gastgeber führte mit 7:5. Zu groß war sichere Präsens von Linke und er gewann verdient.

Mit dem Rücken zur Wand stand jetzt Weißwasser, Punkte waren nur in weiter Ferne zu sehen. Der Hamburger Zille verkürzte auf 6:7, er bezwang M.Silbermann verdient mit 3:1 und brachte uns wieder auf Tuchfühlung. Und dann kam der angesprochene Schlüsselmoment – Luis und Dauerbrenner Niklas kamen jetzt zum Zuge. Beide zeigten eine tolle Leistung. Luis gewann hochmotiviert und mit dem Kopf an der richtigen Stelle gegen I.Morgenstern mit 3:1, Niklas zog mit einem 3:0 gegen S.Walter nach und sorgte dafür, dass der eingangs erwähnte Gag Wirklichkeit wurde.

Basti und ich sahen uns an und ich denke wir waren uns bestimmt innerlich einig, dass wir dieses Spiel nicht wirklich wollten. Der Druck lag zum Glück aber auf Seiten der Gastgeber und wir stellten uns auf ein hartes Duell ein. Irgendwie fühlten wir uns auch in einer Art Bringschuld, nachdem unsere vier Einzel an diesem Tage gesamt mit 1:3 und die erste Doppelniederlage in die Bücher der Kontrahenten geschrieben wurden.

Und es wurde genau dieses Match was wir vorweg erahnt haben. S.Kirste und M.Donath spielten ohne zu fackeln nach vorn und schalteten jederzeit in den Angriffsmodus. Es war am Ende unsere beste Doppelleistung seit Jahren, wobei Thomas einige Körner drauflegte und zudem mich immer wieder motivierte. Und der Teamspirit hinter der Linie gab uns Auftrieb und pushte uns enorm, das war hilfreich! Wir gewannen 3:0, aber nicht so ein 3:0 wie man es denkt. Es war ein 3:0 mit nur zwei Punkten Unterschied pro Satz- 15:13, 11:9, 12:10 – mehr geht nicht. 9:7 Endresultat, Tabellenplatz 1, neues Ziel mit dem Wort –Aufstieg- ausgesprochen. Danke auch für die Unterstützung des Marschall – „Clans“, sie nahmen den weiten Weg auf sich und feuerten uns an, ja eigentlich kenne ich das auch nicht anders, Super!! Dann noch unzählige Nachrichten im Chat vom Vereinskanal; aus der Ferne gab es Daumen drücken ohne Ende, im Spiel selbst habe ich das nicht so wahrgenommen, Fokus halt.

Die Mannschaft Herwigsdorf gratulierte uns, Basti übergab mir sein gesponsertes „Siegerbier“, Merci. 9:7 ist für jede Mannschaft das bitterste Ergebnis was man einfahren kann, dennoch gab es faire Gesten der 1.Herren von Herwigsdorf. Viel lieber wäre es mir aber gewesen, dass es kein bitteres 9:7 gibt, egal für welche Mannschaft.

Ich freute und freue mich immer noch für die Mannschaft, für den Verein, für Steven und vor allen Dingen für Jan und Luis- beide konnten mit erfreulichen Nachrichten in der Woche Positives erleben. Für mich war die Woche eher besch…., sorry, deshalb war der Sieg innerlich eine kleine Befreiung. Für diesen Wettkampftag nahm ich Urlaub und ich genieße es derzeit enorm, mit meinen Jungs durch die Lande zu ziehen. Jeder bekam von mir seinen ersten Schläger und ich spielte auch den ersten Ball mit ihnen; das gibt mir tiefe und innerliche Zufriedenheit!

Jetzt gibt es noch einige Endspiele..

Die Punkte:

Jan Beyer 2,0; Käpt´n Marschi 0,5; Stengel 1,5; Zille 1,5; Niklas 1,0 und Luis mit 2,5, beide tolle Leistung!

René S.