Erste Herren enttäuschen im Derby

Zum fälligen Punktspiel empfingen die TTF gestern mit dem SV Stahl Krauschwitz den zweiten Landesligaabsteiger binnen zwei Wochen. Nachdem man mit dem Sieg gegen Bautzen in der Vorwoche ein Ausrufezeichen setzte, warf das gestrige Spiel doch eher große Fragezeichen auf. Insgesamt präsentierte sich das Team mutlos, wie das Kaninchen vor der Schlange und das obwohl die Schlange (um mal bei dem Bild zu bleiben) uns schon den Gefallen tat ohne ihre Nummer 1 anzutreten.

Vor dem Spiel machte man sich im Lager der TTF schon so einige Gedanken wie man die Doppel aufstellen sollte um dem Favoriten einen heißen Tanz zu liefern. Letztlich wählte man die sichere Variante um auch im angestrebten Entscheidungsdoppel mit Beyer/Marschall das heißere Eisen im Feuer zu haben. Zunächst stand dem Spitzendoppel der TTF aber die Kombination Iwuc/Molch, S. gegenüber. Eine Aufgabe, die die Weißwasseraner in drei Sätzen relativ souverän lösten. Jung/Zilinsky mussten sich derweil mit Jung/George auseinander setzen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lief es immer besser, doch der 0:2 Satzrückstand konnte trotz 8:4 Führung nicht verhindert werden. Dennoch war man drin im Spiel, was sich auch im Gewinn des dritten Satzes zeigte, doch am Ende ging der vierte Satz wieder nach Krauschwitz und damit auch die gesamte Partie. Doppel 3 mit Stengel/Roßmeisl war ein Experiment und da ich mich mit Experimenten auskenne, kann ich sagen, dass es nach 11 Punkten in drei Sätzen keine Experimente mehr geben wird.

Zille

Waren die Doppel noch halbwegs erträglich, war das was dann kam ganz schmale Kost in der ersten Einzelrunde. Beyer wusste um die Wichtigkeit der Partie konnte sein Leistungsvermögen aber zu keine Zeitpunkt abrufen und George musste nur das tun was nötig war um das Spiel mit 3:0 zu gewinnen. Das Match zwischen Marschall und Jung war dann wohl das Spiel, welches für die Zuschauer am schönsten anzusehen war. Lange Ballwechsel, ein ständiges auf und ab, welches Jung aber am Ende nicht unverdient mit zwei Pünktchen mehr im fünften Satz für sich entscheiden konnte. In der Mitte dann aber der nächste Nackenschlag. Jung führte klar 2:0 gegen Molch, bevor er Angst vor der eigenen Courage bekam und den Krauschwitzer wieder ins Spiel kommen ließ. Während Jung immer passiver wurde nutze Molch seine Chancen konsequent und siegte verdient mit 3:2. Im Anschluss daran konnte Stengel aber wieder verkürzen, indem er sich mit 3:2 gegen Iwuch durchsetzen konnte. Dass es im unteren Paarkreuz schwer werden würde für die TTF war klar und so richtig konnte man keinem der beiden TTF´ler einen Vorwurf machen. Zilinsky wollte zwar gegen Prothmann, stand aber einfach auf verlorenem Posten. Eggert wurde gut auf die Partie gegen Molch eingestellt, was sich auch im Gewinn des ersten Satzes zeigte, doch dann verließ er wieder zunehmend die taktische Marschroute und Molch nutzte dies zum Gewinn der folgenden drei Sätze. Damit stand es schon 2:7 und der angestrebte Punktgewinn war mit Blick auf die noch anstehenden Spiele eigentlich aussichtslos.

Rene

In der Partie gegen Jung zeigte sich Beyer stark verbessert gegenüber dem Spiel gegen George. Gegen die, Zitat: „Suppe“ von Jung hatte er aber wenig zu bestellen und unterlag mit 1:3. Mehr kann ich zu diesem Spiel leider nicht schreiben, da ich selbst spielen musste und mich hierbei nur auf die übereinstimmenden Aussagen der beiden Akteure stützen kann. Marschall hatte sein Spiel gegen George zwei Sätze lang im Griff, bevor er etwas das Gas wegnahm und George mehr zur Entfaltung kommen ließ. Mitte des fünften Satzes legte der Weißwasseraner aber wieder einen Zahn zu und gewann die Partie letztlich mit 3:2. In der Mitte dann wohl die ersten und einzigen beiden Einzel, die so liefen wie man sich das von Seiten der TTF vor dem Spiel vorgenommen hatte. Jung machte kurzen Prozess mit Iwuc, da war wohl noch eine persönliche Rechnung aus dem Hinspiel offen, aber die gleiche Intensität wie in diesem Spiel hätte ich mir auch für das erste Einzel gewünscht. Stengel zeigte dann, dass er gut mit der Spielweise von Molch zurecht kommt. Zwar gingen die Sätze zwei und drei in die Verlängerung, am Erfolg von Stengel gab es aber nichts zu deuteln. Im unteren Paarkreuz gab es aber im Anschluss keinen Punktezuwachs mehr für die TTF. Zilinsky wirkte unruhig und verkrampft gegen Molch. Überhastet vergab er eine Chance nach der anderen, während Molch alles aus den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln machte und die Partie am Ende mit 3:2 für sich entscheiden konnte. Wie wichtig der Aufschlag ist, zeigte dann erneut Prothmann in seinem Spiel gegen Eggert. Auch hier stand der Weißwasseraner die gesamte Partie lang auf verlorenem Posten und das 0:3 war nicht zu verhindern.

 

Fazit: Ich habe es in der Einleitung schon angedeutet, dass ich mit der Leistung der Mannschaft nicht einverstanden war. Eigentlich dachte ich, dass wir vom Kopf her weiter wären, als das was da gestern abgelaufen ist. Ohne die Leistung der Krauschwitzer schmälern zu wollen, bin ich der Meinung, dass wir mit einer normalen Leistung die Chance auf zwei Punkte gehabt hätten. Aus welchen Gründen wir als Team diese Leistung nicht abrufen konnten, weiß ich nicht aber im Englischen gibt es eine Art Redewendung, die da heißt „cooler heads prevail“ Von daher hoffe ich, dass wir in den nächsten Spielen wieder zu der Unbekümmertheit zurückkehren können, die wir im Spiel gegen Bautzen gezeigt haben. In diesem Sinne streicht das Spiel von gestern aus euren Köpfen und lasst uns gegen Wiednitz wieder angreifen.