Die Saison 2010/ 2011 war wohl die Beste in der Geschichte der ersten Herrenmannschaft der TTF Weißwasser. Ungeschlagen gelang der lange ersehnte Wiederaufstieg ins Bezirksoberhaus Ostsachsens. Doch was sollte dieser Aufstieg wirklich Wert sein? Entpuppt man sich als Fahrstuhlmannschaft oder hat das Team wirklich die Klasse und auch das Potential sich vielleicht für längere Zeit in der 1. Bezirksliga zu etablieren? Viele offene Fragen vor dem Start in die neue Spielzeit und keine wirklichen Antworten.
Diese sollten sich jedoch relativ schnell während des Saisonverlaufs ergeben. Im ersten Spiel der neuen Saison genoss die Mannschaft Heimrecht gegen den Landesligaabsteiger aus Hagenwerder. Dass man es gleich im ersten Spiel zu einer Situation kam, die während der gesamten Vorsaison nie zu Stande kam, nämlich das man mit Ersatz antreten musste, war ungünstig aber die Mannschaft zeigte die richtige Reaktion und auch durch die gute Leistung von Steven Jung, konnte das Spiel am Ende gewonnen und die ersten Punkte für das Ziel Klassenerhalt eingefahren werden. Allerdings sollte das Spiel gegen Hagenwerder nicht das widerspiegeln, was die ersten Herren im weiteren Verlauf der Hinrunde erfahren mussten. Dass die Trauben in der höchsten Spielklasse Ostsachsens auch entsprechend höher hängen, bekam man in den nächsten Spielen (Ausnahme hier vl das Spiel in Krauschwitz) relativ deutlich zu spüren. Zwar konnte man sich in Eckartsberg nach klasse Mannschaftsleistung ein verdientes Unentschieden erkämpfen, doch dauerte es bis zum drittletzten Spieltag bis man in Pulsnitz, ausgerechnet beim bis dato Angstgegener, den nächsten Sieg feiern konnte. Dazwischen hatte man in den Spielen gegen die Topmannschaften aus Görlitz und Bautzen doch recht deutlich Lehrgeld bezahlen müssen. Schnell wurde hier klar, dass es nur mit mannschaftlicher Geschlossenheit voran gehen kann und so ging es dann auch in die letzten Spiele der Hinrunde in Pulsnitz, gegen Weißenberg und in Neukirch. Das man aus den drei Spielen mit zwei Siegen herausgehen konnte, war zwar auch etwas dem Glück geschuldet, aber das hat ja bekanntlich nur der Tüchtige und so konnten durch ausgeglichene Mannschaftsleistungen sowohl Pulsnitz, als auch Weißenberg geschlagen werden und der Anschluß zum Mittelfeld der Liga gehalten werden. Das letzte Spiel der Hinserie in Neukirch sollte dann allerdings eins zum vergessen werden. Auch der Umstand, dass gleich drei Stammspieler ausfielen und die Tatsache, dass das obere Paarkreuz zum ersten Mal in der Saison ohne Einzelsieg blieb und viel wichtiger bleiben sollte, bescherte den TTF die höchste Saisonniederlage und damit einen denkbar ungünstigen Abschluss hin zur Weihnachtspause. Dennoch hatte man bis zu diesem Zeitpunkt 7 Punkte eingefahren und damit die Punktausbeute im Vergleich zum ersten Versuch beinahe verdoppelt. Zwar belegte man damit nur den vorletzten Platz, der Abstand zu Platz vier betrug allerdings nur drei Punkte und verdeutlichte wie ausgeglichen die Liga zwischen Platz drei und neun eigentlich war. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass man in dieser Liga bis zum Schluss kämpfen muss, denn deutliche Niederlagen sorgten dafür, dass das Spielverhältnis eine enorm wichtige Rolle spielt und auch am Ende der Saison spielen kann und das sprach definitiv nicht für die TTF.
Für die Rückrunde hatten sich die TTF dann auch entsprechend viel vorgenommen. Doch die ersten vier Spiele waren alles andere als der Start, den man sich erhofft hatte. Nur ein Punkt sprach eine deutliche Sprache und wieviel Punkte letztlich durch Unkonzentriertheiten oder Nervosität in dieser Phase liegegelassen wurden, lässt sich natürlich nicht sagen. Aber gefühlt waren es eine Menge. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor war sicherlich auch die eklatante Doppelschwäche zu Beginn der Rückrunde. Die ersten vier Spiele endeten mit einer Bilanz von 2:12 und spricht damit eine deutliche Sprache. Mit der Rückkehr von Stengel und der damit verbundenen Doppelumstellung sollte es aber deutlich besser werden und die nötige Stabilität einkehren. Spätestens ab dem Spiel gegen Görlitz waren die TTF auch in den Doppeln konkurrenzfähig geworden, was den Druck auf alle Beteiligten etwas reduzierte und auch nochmal die Wichtigkeit dieser Disziplin im Tischtennis verdeutlicht! In den letzten fünf Spielen konnte man aus den Doppeln immerhin mit einer Bilanz von 12:7 herausgehen und besonders die Nervenstärke von Doppel 1 beendruckte. Denn alle vier Entscheidungsdoppel konnten in dieser Phase gewonnen werden und als Gegner standen unter anderem mit Flickinger/ Kuwitzky (Bautzen 3) und Meiß/ Wolf (Weißenberg) die beiden besten Doppel der gesamten Liga auf der anderen Seite. Insgesamt verdeutlichten die letzten fünf Spiele der Saison auch, was wirklich in der Mannschaft steckt. Keines dieser Spiele wurde verloren und besonders das Unentschieden gegen den Staffelsieger aus Bautzen ragt hier heraus. Denn der Mannschaft gelang es, gestützt auf ein super unteres Paarkreuz, einen 5:8 Rückstand noch in ein 8:8 zu verwandeln. Das Selbstvertrauen wuchs, was sich auch in den Resultaten wiederspiegelte. Dass man allerdings doch bis zum letzten Spieltag auf den „sicheren Klassenerhalt“, sprich Platz 8 warten musste lag aber auch etwas an einem „Rückfall in alte Zeiten.“ Schließlich gelang Worreschke mit einem Sieg im allerletzten Einzel der Saison gegen Heiland der Befreiungsschlag und als dann Doppel 1 den Sieg gegen Neukirch im Entscheidungsdoppel sicherstellte waren die TTF plötzlich siebter. Ein Tabellenplatz, den viele den TTF vor der Saison vielleicht nicht zugetraut hätten, doch mit dem nötigen Willen und einer super Mannschaftsleistung gelang es die Aufstiegssaison, aus meiner Sicht, nochmal zu toppen. Und wenn nächstes Jahr die Erfahrung und die nötige Abgeklärtheit auch noch mitspielen, dann sollte in fast unveränderter Besetzung sicherlich ein ähnlicher Erfolg, oder sogar etwas mehr, definitv möglich.
Ich habe an dieser Stelle bewußt darauf verzichtet irgendwelche Einzelbilanzen aufzuführen. Beim Tischtennis handelt es sich ja, wenn auch in merkwürdiger Form, doch irgendwie um eine Mannschaftssportart. Von daher sollte hier nur die Leistung der gesamten Mannschaft im Vordergrund stehen. Ich wäre aber dennoch dankbar, wenn andere Mannschafts- oder Vereinsmitglieder, aber auch Jeder der möchte, an dieser Stelle ihre Kommentare hinterlassen und somit ihre Eindrücke aus der Saison schildern. Also viel Spaß beim Diskutieren…
